Ich kümmere mich um mich – für dich: Max von Waldenfels im Gespräch beim PreventurePod

Ich kümmere mich um mich – für dich: Max von Waldenfels im Gespräch beim PreventurePod

Von der Idee zur Bewegung

Als Max von Waldenfels 2015 gemeinsam mit zwei Freunden Caspar Health gründete, war der digitale Gesundheitsmarkt noch kaum existent. Die Idee entstand – wie er selbst erzählt – fast beiläufig, bei einem Gespräch mit dem Leiter einer großen Rehaklinik:
„Wir betreuen unsere Patient:innen hervorragend, solange sie bei uns sind. Aber was passiert, wenn sie entlassen werden?“
Aus dieser Frage wurde ein Geschäftsmodell: digitale Nachsorge. Heute begleitet Caspar Health jährlich über 300.000 Patient:innen auf ihrem Weg zurück in den Alltag – und zunehmend auch auf dem Weg in ein gesünderes Leben.

Zwischen Klinik, Therapie und Alltag

Der Kern von Caspar Health ist einfach, aber wirkungsvoll: eine hybride Versorgung. Patient:innen erhalten digitale Programme, begleitet von echten Therapeut:innen, die regelmäßig mit ihnen kommunizieren. So bleibt die Verbindung bestehen – auch über die Klinik hinaus.
Was anfangs skeptisch betrachtet wurde, ist heute Standard: Studien belegen, dass digitale Nachsorge mindestens ebenso wirksam ist wie klassische Programme.

Max erklärt: „Wir wollten nie eine App sein, die Menschen allein lässt. Wir kombinieren Software mit menschlicher Begleitung. Nur so entsteht Vertrauen – und nachhaltige Wirkung.“

Prävention ist der nächste Schritt

Aus der Rehabilitation entwickelte sich der nächste logische Schritt: Prävention.
Die Deutsche Rentenversicherung, langjähriger Partner von Caspar, hat erkannt, dass Prävention langfristig Kosten spart und Lebensqualität erhält. Programme wie RV Fit zeigen, dass Arbeitnehmer:innen digital und individuell begleitet werden können – auch, bevor es zu Erkrankungen kommt.

Doch Max sieht weiterhin großen Nachholbedarf:
„Deutschland investiert über 500 Milliarden Euro in Gesundheit – aber nur rund 8,50 Euro pro Person in Prävention. Das zeigt, wo unser Fokus liegt.“
Er fordert ein Umdenken – politisch, gesellschaftlich und individuell.

Warum Prävention schwer ist – und trotzdem funktioniert

Prävention, so sagt Max, sei ein „kommunikatives Paradox“: Wenn sie wirkt, passiert nichts.
Der Erfolg bleibt unsichtbar, und genau das macht es schwer, sie emotional zu vermitteln. Dabei könnte Prävention ein zentraler Bestandteil der Arbeitswelt werden.
Caspar Health arbeitet bereits mit Betrieben, Krankenkassen und Reha-Kliniken zusammen, um Gesundheitsangebote einfacher zugänglich zu machen – digital, flexibel und wissenschaftlich fundiert.

„Menschen brauchen Angebote, die in ihren Alltag passen“, sagt Max. „Und wir müssen sie motivieren, sie zu nutzen – nicht mit Zwang, sondern mit Sinn.“

Eigenverantwortung, Familie und Motivation

Im Gespräch wird deutlich: Prävention ist für Max nicht nur beruflich, sondern auch persönlich ein Thema. Der vierfache Vater spricht darüber, wie Familie, Bewegung und Verantwortung zusammenhängen.
Sein Leitsatz:

„Ich kümmere mich um mich – für dich.“

Er erklärt: „Wenn ich mich um meine Gesundheit kümmere, tue ich das nicht nur für mich selbst, sondern für meine Kinder, meine Frau, mein Umfeld. Das ist die stärkste Motivation, die es gibt.“

Dieser Gedanke zieht sich durch das ganze Gespräch – als Appell, Gesundheit nicht als Pflicht, sondern als Beziehung zu verstehen.

Digitalisierung mit Haltung

Für Max ist Digitalisierung kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug. Er fordert mehr Mut zu Innovation und Automatisierung – gerade angesichts des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen.
„Wir werden in zehn Jahren 30 Prozent weniger medizinisches Personal haben. Ohne digitale Tools geht es schlicht nicht.“
Doch entscheidend bleibe der Mensch: „Technologie ersetzt keine Empathie. Sie verstärkt sie – wenn wir sie richtig einsetzen.“

Gemeinschaft als Gesundheitsfaktor

Ein weiterer Erfolgsfaktor: Community.
In Caspar-Programmen entstehen Verbindungen – zwischen Patient:innen, Therapeut:innen und Coaches. Gemeinsame Ziele, Austausch und gegenseitige Motivation fördern den Therapieerfolg.
„Gesundheit ist kein Soloprojekt. Wenn Menschen sehen, dass andere dranbleiben, bleiben sie selbst auch dabei.“

Blick nach vorn

Max glaubt, dass Prävention in den kommenden Jahren gesellschaftlich wachsen wird – getrieben durch Technologie, Bildung und veränderte Werte. Kinder wüchsen heute mit einem ganz anderen Bewusstsein auf: „Meine Kinder wissen mit sechs Jahren mehr über Ernährung, Bewegung und Gesundheit als ich mit zwanzig.“

Sein Wunsch: mehr Mut, mehr Offenheit, mehr kreative Ansätze.
„Wir müssen das System neu denken – aus Sicht der Menschen, nicht der Strukturen.“

Fazit

Die Folge mit Max von Waldenfels zeigt, wie viel Prävention leisten kann, wenn sie mit Sinn, Empathie und digitaler Kompetenz umgesetzt wird.
Gesundheit beginnt im Alltag – und in der Verantwortung für andere.

Jetzt reinhören in die aktuelle Folge des PreventurePod.
Mehr Infos unter www.preventure-event.de und www.cyberhealth.de.

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